(Teil 1/3) Die In als Arbeitgeberin: Vereinbarkeit von Familie und Beruf
- Ricarda Hoffmann
- 2. Okt.
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: vor 12 Stunden
Hier in der Schweiz ticken die Uhren ein bisschen langsamer. Zeitgemässe Arbeitskonzepte brauchen einfach ihre Zeit, bis sie sich durchsetzen. Bedauerlicherweise sträuben sich noch immer zu viele Unternehmen, den Bedürfnissen ihrer Mitarbeiter gerecht zu werden. Dabei sind Mitarbeiter die wichtigste Ressource eines Unternehmens und wie wichtig das Wohlbefinden der Angestellten ist, muss an dieser Stelle wohl nicht erst besprochen werden. Doch es geht auch anders. Ja, auch in der Baubranche! "Die In" machts vor!
Familienbedürfnisse in der Arbeitswelt
Insbesondere von Müttern wird erwartet, dass sie so schnell wie nur möglich nach der Geburt ins Berufsleben zurückkehren. Natürlich werden finanzielle Einbussen, die durch die Versorgung des Nachwuchses nun mal entstehen, dadurch wenigstens ein bisschen aufgefangen. Doch wenn Mütter dann sechs, acht oder noch mehr Stunden täglich am Arbeitsplatz verbringen (plus Fahrtwege!), dann leidet nicht nur die oft zitierte Work-Life-Balance enorm. Oftmals möchten Mütter wieder mehr Stunden schaffen, doch viel zu oft ist dies mit den üblichen Bürozeiten vieler Unternehmen nicht kompatibel, wenn Kinder betreut werden wollen und zeitgleich Büropräsenz gefordert wird. Letztendlich wirken sich solche Ungleichgewichte auch irgendwann auf die Arbeitsleistung aus – unzufriedene Mitarbeiter sind oftmals erschöpfter, arbeiten langsamer und weniger effizient, machen mehr Fehler und im ungünstigsten Fall sind sie sogar patzig zu den Kunden. Im Umkehrschluss bedeutet dies: Geht es den Mitarbeitern gut, geht es der Firma und den Kunden (in der Regel) ebenfalls gut. Win-Win-Win!
Mehr Arbeit im Homeoffice
Als Arbeitgeberin ist “die In” bemüht, ein Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem man gern und gut schafft. Das heisst auch, dass Arbeitsstruktur und Familienleben miteinander vereinbar sein müssen.
Homeoffice ist eine solche Lösung. Zugegeben, in der Geschäftsführung "der In" gab es zunächst eine gewisse Uneinigkeit zu diesem Thema. Der Inhaber, Dirk Hoffmann, war anfangs unsicher, ob Homeoffice in der Baubranche funktioniert. Doch seine Frau Ricarda Hoffmann, die ebenfalls Teil der Geschäftsführung der In Gerüst AG ist, konnte ihm überzeugen, dem Homeoffice eine Chance zu geben. Also durfte die erste Bürokraft einen Teil ihrer Arbeit vom Büro in ihre eigenen vier Wände verlegen. Einfache Hintergrundarbeiten wie das Versenden von den Projektleitern vorbereitete Offerten erfordert nun mal keine Büropräsenz seitens der Büroassistentinnen.
"Bei der In kann ich im Homeoffice meine Zeit selbst einteilen,” freute sich die erste Bürokraft im Homeoffice.
Um Familie und Beruf unter einen Hut zu bekommen, braucht es, wie eingangs gesagt, zeitgemässe Lösungen. So ergaben sich auch schon Situationen, die eine zusätzliche Kinderbetreuung erforderten. Mit viel Verständnis für solch individuelle Situationen sorgte die stellvertretende Geschäftsführerin und selbst dreifache Mutter für entsprechende bedarfsorientierte Lösungen.
"Als Mutter möchte man sich sowohl ums eigene Kind kümmern, als auch der Arbeit gerecht werden. Arbeitgeber können in diesem Bereich durchaus Engagement zeigen." (Ricarda Hoffmann)

Übrigens arbeitet auch Ricarda Hoffmann zu einem grossen Teil im Homeoffice, um den Spagat zwischen Muttersein und geschäftlichen Pflichten termingerecht zu erledigen.
"Ob ich den Computer und das Telefon im Büro oder daheim bediene, wirkt sich absolut nicht auf Kunden, Mitarbeiter und Geschäftspartner aus. Aber ich spare mit die Fahrtwege, wodurch ich die Zeit viel besser nutzen kann. Ausserdem kann ich freie Kapazitäten auch kurzfristiger nutzen", weiß die stellvertretende Geschäftsführerin.
Inzwischen leisten mehrere Mitarbeiter(innen) aus den unterschiedlichsten Gründen ihre Dienste in Selbstorganisation von zu Hause aus. Dennoch kann selbst "die In" nicht alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen im Homeoffice arbeiten lassen, da nicht jede(r) dafür geeignet ist.
"Wir mussten den Wunsch nach Homeoffice für die ein oder andere Bürokraft auch schon ablehnen", erklärt der Geschäftsführer Dirk Hoffmann.
Ja, im Homeoffice zu arbeitet erfordert Selbstdisziplin und eine gute Organisation seitens der Mitarbeiter. Der Mehraufwand für das Unternehmen durch die zusätzliche erforderliche Infrastruktur ist nicht zu unterschätzen und vor allem bedarf es Vertrauen. Doch dafür werden die wichtigen Ressourcen Mitarbeiter und Zeit nicht vergeudetet, sondern ortsunabhängig effizient genutzt. So geht familientaugliches, mitarbeiterorientiertes, modernes Arbeiten!
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