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Glossar: Gerüstarten

  • Autorenbild: Ricarda Hoffmann
    Ricarda Hoffmann
  • 18. Feb.
  • 7 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 1. Mai

Als unerlässlicher Bestandteil fast aller Bau- und Sanierungsprojekte sowie Events gibt es heutzutage eine Vielzahl verschiedener Gerüste. Ab einer Absturzhöhe von 2 Metern ist ein Gerüst Pflicht und daher unumgänglich. In diesem Artikel beschreiben wir eine Reihe der unterschiedlichen Gerüstarten.
 Fassadengerüst, Treppenturm, Schutztunnel, Spenglerlauf und Dachfanggerüst - oft sind verschiedene Gerüstarten in einer Konstruktion vereint. Hier haben wir ein Dachdeckergerüst gestellt.
Fassadengerüst, Treppenturm, Schutztunnel, Spenglerlauf und Dachfanggerüst - oft sind verschiedene Gerüstarten in einer Konstruktion vereint. Hier haben wir ein Dachdeckergerüst gestellt.

Arbeitsgerüste
Als "Arbeitsgerüst" werden vorübergehende Konstruktionen, auf denen Arbeiten in unterschiedlichen Höhen ausgeführt werden, bezeichnet. Unter dem Sammelbegriff werden verschiedenste Gerüstkonstruktionen erfasst. Hierbei werden die Gerüste in vier Hauptkategorien erfasst:

  • Kontrollgerüst (Gerüstgangbreite 60 cm, Nutzlast 75 kg/m²)
  • Leichtes Arbeitsgerüst (Gerüstgangbreite 60 cm, Nutzlast 200 kg/m²)
  • Schweres Arbeitsgerüst (Gerüstgangbreite mind. 90 cm, Nutzlast 300 kg/m²)
  • Besonders schweres Arbeitsgerüst (Gerüstbreite mind. 90 cm, Nutzlast 450 kg/m²)

Ausgebildete Gerüstbauer wissen, welches Arbeitsgerüst für welche Arbeit erforderlich ist. Die Auswahl des richtigen Gerüstmaterials und eine sorgfältige Planung sind zwingend erforderlich, um die Sicherheit von Arbeitern und Passanten zu gewährleisten.
Baugerüste
Unter dem Sammelbegriff "Baugerüst" werden Gerüste zusammengefasst, welche eine temporäre Arbeitsfläche für Menschen und Material dienen. Abhängig vom Bedarf und Belastung werden 0,60 m bis 1,10 m breite Stellrahmen verwendet, um Bauarbeiten sicher und möglichst komfortabel ausführen zu können.
Kontrollgerüst
Das leichteste Arbeitsgerüst wird als Kontrollgerüst bezeichnet, welches für Inspektionen und Arbeiten mit leichtem Werkzeug geeignet ist. Material darf hier nicht gelagert werden. Die Nutzlast eines Kontrollgerüstes beträgt 75 kg/m².
Fassadengerüst
Diese Form von Gerüst kommt am häufigsten vor und wird für Arbeiten an den Aussenwänden verschiedener Gebäude eingesetzt. Dazu zählen unter anderem Malerarbeiten, Restaurierungen, Isolierungen oder Dacharbeiten.
Abhängig von den zu erledigenden Arbeiten wird das Fassadengerüst mit weiteren Elementen wie Treppen, Netzen oder Schutzgeländern ergänzt. Als Standgerüst stehen sie unmittelbar auf dem Untergrund. Hier >>> können Sie wichtige Informationen der SUVA bezüglich der Fassadengerüstelesen.

Malergerüst
Damit Maler Decken und Wände streichen, verputzen oder sanieren können, werden entsprechende Gerüste aufgestellt. Dies kann außen, meist als Fassadengerüst, oder auch im Innenbereich eines Gebäudes stattfinden. Auch Rollgerüste sind an manchen Orten geeignet, wenn das Gerüst mobil sein muss, um es für die Arbeit verschieben zu können.
Verputzgerüste
Siehe Malergerüste.
Maurergerüst
Um Maurer- und Schalungsarbeiten auch in der Höhe sicher ausführen zu können, werden stabile Gerüstkonstruktionen benötigt. Maurergerüste können, wie andere Konstruktionen auch, an verschiedene Gebäudeformen und -größen angepasst werden. Maurergerüste können bis zu 500 kg/m² tragen, damit für schwere Baumaterialien angelegt werden können.

Spenglergerüst
Das Spenglergerüst oder genauer der Spenglergang ist der oberste Gerüstgang unterhalb des Dachrandes. Dieser kann auf einer Konsole oder auf dem Gerüstrahmen liegen. Zusätzlich zum normalen Gerüst hat das Spenglergerüst einen höheren Lauf meist mit einem Netz versehen, damit Ziegel etc. nicht herunterfallen können. Welche besonderen Anforderungen die SUVA für Spenglergerüste vorschreibt, können Sie hier >>> nachlesen.


Dachgerüste
Das Dachgerüst ist nicht mit dem Dachdeckergerüst zu verwechseln. Dachgerüste werden als deutlich kleinere Konstruktionen direkt auf dem Dach an Leitern und Verankerungen installiert. Kamingerüste zählen zu den Dachgerüsten.
Dachdeckergerüste / Dachfanggerüste
Um die Menschen auf dem Dach als auch Passanten vor herabfallendem Material zu schützen, wird ein Dach- bzw. Dachdeckergerüst aufgestellt. Die Besonderheit des Spenglergangs ist seine dynamische Belastbarkeit, denn er muss im Notfall eine vom Dach stürzende Person auffangen können. In der Regel wird das Dachfanggerüst auf die oberste Ebene eines Fassadengerüsts installiert. Außerdem werden Schutznetze (Fangnetze) ergänzend installiert. Dachgerüste zählen zu den Auslegergerüsten.
Steinhauergerüste
Steinhauer oder Steinwerker benötigen für die Verarbeitung von Naturstein im Innen- und Aussenbereich besonders belastbare Arbeitsgerüste. Daher sind Steinhauergerüste für eine Nutzlast von 4.5 kN/m² ausgelegt. Soll ein solches Gerüst zur anspruchsvollen Denkmalpflege genutzt werden, bedarf es der besonders sorgsamen Planung durch den Gerüstbauer, um die Substanz des Denkmals durch das Gerüst nicht zu beschädigen.
Rollgerüste
Als Roll- oder Fahrgerüste werden mobile Gerüste verstanden, die in einer Höhe von maximal 8 Metern im Aussenbereich bzw. bis zu 12 Meter im Innern von Gebäuden eine sichere Arbeitsfläche bieten. Rollgerüste müssen auf einem tragfähigen Boden aufgestellt und gegen Umkippen gesichert werden. Weitere Informationen zu Rollgerüsten können Sie in unserem Info-Bereich >>> nachlesen.
Leergerüste / Lehrgerüste
Leergerüste werden erforderlich, wenn Gewölbe, Bögen oder gebogene Brücken gebaut oder gestützt werden sollen. Nicht nur in der Denkmalpflege, auch beim Bau besonderer Gebäude mit unüblicher Architektur können diese Gerüste deren Bau unterstützen.
Flächengerüste
Flächengerüste zeichnen sich durch eine im Vergleich zu Fassadengerüsten größere horizontale Ausdehnung aus und bieten eine ebene Arbeitsfläche für Arbeiten aller Art. Überwiegend kommen sie im Innenbereich von Gebäuden zum Einsatz.
Industriegerüste
Um hoch gelegene Stellen innerhalb einer Industrieanlage zu erreichen, werden entsprechende Gerüstkonstruktionen aufgestellt. Mit Industriegerüste werden zum Beispiel Schornsteine, Staudämme, Kraftwerke, Werften und diverse Produktionsstätten (etc.) eingerüstet. Besonderheiten ergeben sich dabei aus den Räumlichkeiten selbst, Maschinen sowie Arbeitsabläufen der jeweiligen Anlage. Daher sind Industriegerüste sehr oft Sonderkonstruktionen mit unregelmäßigen Strukturen und großem Materialbedarf.
Schutz- und Regendächer
Während der Bauphase können sowohl das Gebäude selbst vor Witterungseinflüssen durch Schutz- und Regendächer geschützt werden. Auch diese Elemente gehören zum Gerüstbau. Ferner können solche Installationen auch Bühnen und Eventbereiche überdachen.
Schutzgeländer / Schutzgerüste / Fanggerüste
Um Gerüste Personen gegen tieferen Absturz zu sichern, werden Gerüstkonstruktionen, die als Schutz- oder Fanggerüste bezeichnet werden, installiert. Der oberste Holm des Gerüsts fungiert als Absturzkante und muss um mindestens 100 cm hoch sein. Fanggerüste werden oft mit Netzen versehen, um auch Passanten vor herabfallenden Gegenständen und Materialien zu schützen.
Flachdachgeländer
Die SUVA - und auch der gesunde Menschenverstand - schreibt an vielen Stellen den Kollektivschutz vor. Dies betrifft zum Beispiel die Absturzsicherung auf Flachdächern. Um dies zu gewährleisten, stellt der Gerüstbauer spezielle Sicherheitsgeländer für Flachdächer.
Brückengerüste
Das Einrüsten von Strassen- und Bahnbrücken ist eine spezielle Herausforderung, die in die Hände von ausgebildeten Gerüstbauern gehört. Um Brücken einzurüsten, können unter anderem Hänge- und Schutzgerüste sowie seltener mobile Gerüstkonstruktionen eingesetzt werden. Oft werden Sonderkonstruktionen benötigt, welche an die Brücke selbst, aber auch die Umgebung maßgeschneidert angepasst werden müssen.
Hängegerüst
Hängegerüste werden an Flachdächern und Brücken fest oder beweglich aufgehängt, um eine Arbeitsplattform zu schaffen. Solche Gerüstkonstruktionen werden auch "fliegendes Gerüst" genannt, da sie direkt in der Fassade befestigt werden und nicht auf dem Boden aufgestellt werden.
Helmgerüste
Mit sogenannten Helmgerüsten werden zum Beispiel Kirchturmspitzen, Turmdächer oder Kamine eingerüstet.
Kamingerüste
Müssen Arbeiten an Kaminen oder Schornsteine erledigt werden, können besonders leichte Gerüstkonstruktionen die passende Arbeitsfläche auf dem Dach bilden.
Gerüstverbreiterungen
Um eine größere Arbeits- und Ablagefläche zu erreichen, werden Gerüstverbreiterungen nach innen, außen oder an der Stirnseite des jeweiligen Gerüstes mittels eines Auslegers (Gerüstkonsole) angebracht. Zwar sind sind Verbreiterungen in 10 und 15 cm verfügbar, üblich sind jedoch 30, 70 und 100 cm.
Tribünen, Bühnen & Eventgerüste
Konzerte, Feiern, Sportveranstaltungen und andere Veranstaltungen in Hallen, Stadien, Zelten oder im Freien benötigen solide Gerüstkonstruktionen, auf denen nicht nur Musiker und Redner stehen, sondern auch gastronomische Einrichtungen, Equipment wie z.B. Licht- und Tonanlagen. Gerüste dienen als Bühne, Tribühnen, Podest, Unterbau oder auch als Kamera- und Regieturm. Oft werden Eventgerüste mit Schutzdächern versehen.

Traggerüste
Traggerüste dienen der temporären Unterstützung eines Bauwerkes. Sie müssen Lasten aufnehmen, welche von Bauteilen oder aus dem Aufbau, der Instandhaltung oder dem Entfernen von Gebäuden bzw. Gebäudeteilen resultieren. Außerdem dienen sie als Unterstützungskonstruktion zur Lagerung von Baustoffen und Bauteilen.
Schutzgerüste
Auch hier handelt es sich wieder um einen Oberbegriff, der verschiedene Gerüste zusammenfasst. Dem Namen entsprechend handelt es sich um solche Konstruktionen, die zum einen Arbeiter vor dem eigenen Absturz als auch andere Personen vor herabfallenden Materialien schützen. Dazu gehören zum Beispiel Fanggerüste, Schutzdächer und Schutztunnel.
Notdächer
Notdächer dienen als temporärer Ersatz für ein fehlendes Dach. Es schützt Gebäude, Brücken und auch Autobahnabschnitte während der Bauphase, einer Sanierung oder nach einem Brand. Auch Eventbühnen werden mit Notdächern geschützt. Notdächer bestehen aus einer Tragkonstruktion und Wellblech, Blech oder stabilen PVC-Planen, welche mit Riegel und Diagonalen ausgesteift werden. Mit Blech bestückte Notdächer werden auch als Kassettendach bezeichnet.
Flucht- und Nottreppen
Flucht- und Nottreppen werden auch als zweiter Rettungsweg bezeichnet. Im Falles eines Notfalls, z.B. Brand, bieten die Treppentürme/Gerüst-Fluchttreppen einen schnellen Weg aus der Gefahrenzone hinaus bzw. einen Zugang für Rettungskräfte. Somit kann der Gerüstbau ein wichtiger Teil der öffentlichen Sicherheit darstellen.
Schutztunnel
Aus Gerüstmaterial können Schutztunnel gestellt werden, unter denen Passanten und Velofahrer den Fuß- und Radweg sicher passieren können. Dies ist erforderlich, wenn Arbeiten an einem Gebäude stattfinden und die davor liegenden Wege nicht gesperrt werden sollen (z. B. in der Innenstadt oder anderen öffentlichen Bereichen). Der Schutztunnel schützt die Menschen vor herabfallendem Werkzeug und Material.
Fussgängerpasserellen
Fußgängerbrücke, auch Fußgängerüberführung, Passerelle, Laufbrücke oder als geschlossene Konstruktion Skyway genannt, dienen als provisorische Überbrückungen für Fußgänger im Straßenverkehr.
Turmgerüste
Türme und turmartige Gebäude werden mit Turmgerüsten eingerüstet, um eine sichere und stabile Arbeitsplattform zu bilden. Zu den Turmartigen zählen zum Beispiel Brückenpfeiler, Masten, Tanks und Silos.

Gerüsttürme / Stapeltürme
Wegen der Wortähnlichkeit sind Gerüsttürme leicht mit einem Turmgerüst zu verwechseln. Ein Gerüstturm, auch Stapelturm genannt, ist eine modulare Struktur, die aus Seitenrahmen, Streben, Stabilisatoren und Falltürplattformen bzw. Treppen bis auf die gewünschte Höhe zusammengebaut wird, um einen stabilen Arbeitsplatz zu schaffen. Im Vergleich zum üblichen Fassadengerüst, sind Gerüsttürme "schlanker" und wirken "gestapelt". Gerüsttürme sind auch sehr gute Werbeflächen.
Podestgerüste
Podestgerüste werden eingesetzt für Arbeiten an Deckenverkleidungen, an Lüftungs- und Klimaanlagen, Installationen der Gebäudetechnik, Malerarbeiten und vielem mehr. Podeste können im Gerüstbau Teil eines Fassadengerüstes, Raumgerüstes oder Rollgerüstes sein.
Spriessgerüste
Spriessgerüste dienen als tragendes Element, z.B. beim Abriss eines Gebäudeteils. Freistehende Wände werden mit solchen Gerüsten stabilisiert. Sie stellen das Verbindungsstück zwischen Decke und Boden und leiten Lasten sowie auch Windlasten in die Fundamente ab. Spriessgerüste werden auch als Stützgerüste bezeichnet.
Auslegergerüste und Konsolgerüste
Auslegergerüste sind Arbeits- und Schutzgerüste, deren Belagflächen auf Auslegern, die aus dem Bauwerk auskragen, aufliegen. Hauptsächlich kommen solche Gerüste beim Rohbau zum Einsatz. Auch beim Brückenbau sind sie zu finden. Die Ausleger selber müssen zunächst sicher verankert werden. Durch Einbetonieren im Mauerwerk wird die Tragfähigkeit des Konstruktes sicher gestellt. Auf den Auslegern werden anschließend die Beläge angebracht, um eine Arbeitsfläche zu bilden. Nach Beendigung der Baumaßnahmen müssen die Ausleger wieder entfernt und zurückgebaut werden.

Eine Alternative zum Auslegergerüst stellt das Konsolengerüst dar, welches einfacher am Mauerwerk verankert wird. Beide Gerüsttypen sind für den sogenannten längenorientierten Arbeitseinsatz vorgesehen.
Raumgerüste
Raumgerüste werden im Inneren eines Gebäudes zwischen den Wänden gestellt. Im Gegensatz zum Fassadengerüst können hier Witterungsbedingungen und Windlasten unberücksichtigt bleiben.
Spezialgerüste
"Alles, was nicht in die Norm passt.", so beschreibt Gerüstbaumeister Dirk Hoffmann Spezialgerüste. Hierbei handelt es sich um besondere Anfertigungen, die ein hohes Maß Know-How erfordern. Erfahren Sie mehr über Spezialgerüste >>>.
IN Gerüst AG
In diesem Artikel konnten Sie sich einen Überblick über verschiedene Gerüste, Anwendungsmöglichkeiten und Besonderheiten verschaffen. Selbstredend ersetzt dies nicht die Beratung durch ein seriöses Gerüstbauunternehmen. Sehr gern beantworten wir Ihnen alle Fragen rund um den Gerüstbau, denn die IN Gerüst AG steht für tragfähige Lösungen, damit Sie sicher hoch hinausbauen!


 
 
 

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